November 19th, 2008
Spanien Andalusien Granada Sehenswürdigkeiten: Alhambra, Löwenhof
Der Löwenhof („Patio de los Leones“) ist ein Meisterwerk mittelalterlicher maurischer Architektur und eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Alhambra. Der Patio de los Leones befindet sich im Nasridenpalast und wird vom Sala de Ajimeces, dem Sala de Abencerrajes, dem Sala de los Reyes und dem Sala de las Dos Hermanas umschlossen.
Der 35 Meter lange und 20 Meter breite Innenhof wurde im Jahre 1378 unter der Herrschaft des Sultans Muhammed V al-Gani („Abu Abd Allah Muhammad ben Yusuf“) errichtet und ist der Haupthof des angrenzenden und ebenfalls im 14. Jahrhundert errichteten Löwenpalastes („Palacio de los Leones“).
Bei der künstlerischen Ausgestaltung des Löwenhofes orientierte sich der Sultan am Vorbild des Patio de las Doncellas im Real Alcazar in Sevilla. Der Platz ist von einer Arkadengang mit Pavillons umgeben, dessen Ziegeldach von 124 schlanken weissen Marmorsäulen getragen wird.
Die Kolonnaden sind mit weissem Marmor gepflastert und die Arkadenbögen sind mit filigran ausgearbeiteten Arabesken und anderen orientalischen Ornamenten prachtvoll verziert. Die Säulenkapitelle und Arkadenbögen sind ausserdem mit arabischen Inschriften prunkvoll dekoriert. Die Wände des Patio de los Leones sind ab einer Höhe von 1,5 Metern vom Boden an mit blauen und gelben Keramikkacheln („Azulejos“) ausgelegt.
Der Boden des Löwenhofes wird von vier Bewässerungskanälen durchschitten, die die vier Flüsse des biblischen Paradises symbolisieren. Die Kanäle beziehen ihr Wasser aus dem Löwenbrunnen („Fuente de los Leones“) in der Mitte des Platzes, einem prunkvollen Alabasterbecken, das von zwölf Löwenstatuen aus weissem Marmor getragen wird. Zur Zeit der nasridischen Sultane war der Boden des Innenhofes mit bunten und exotischen Blumenbeeten bedeckt, die von den Kanälen bewässert wurden. Heutzutage ist der Boden mit einer Schicht von Kieselsteinen ausgelegt.
Eine Besichtigung des Löwenhofes ist ein eindrucksvolles Erlebnis während jedes Ausflugs nach Granada und ist nicht nur für Kunsthistoriker interessant. Die kunstvolle und märchenhafte Gestaltung des Innenhofes spiegelt die erfolgreiche Verschmelzung von arabischen und christlichen Baustilen wider und belegt den jahrhundertelangen Einfluss von maurischer Architektur in den andalusischen Baustil.
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