August 5th, 2008
Italien Rom Sehenswürdigkeiten: Rom, Circus Maximus (Circo Massimo)
Der Circus Maximus („Circo Massimo“) war die grösste und älteste Zirkusanlage im antiken Rom. Die wenigen Ruinen der riesigen Pferderennbahn lassen die hektische Betriebsamkeit, die an diesem Ort vor 2000 Jahren herrschte, nur noch ansatzweise erahnen.
Bereits im 7. Jahrhundert vor Christus wurde die Ebene zwischen dem Monte Palatino und dem Monte Aventino für Sportveranstaltungen genutzt. Aber erst unter Gaius Julius Caesar (100 v. Chr. – 44 v. Chr.) wurde damit begonnen, die Sportstätten auf dieser Fläche dauerhaft und fest auszubauen. Zu dieser Zeit wurden die hölzernen Sitzreihen des Circus Maximus durch steinerne Zuschauertribünen ersetzt.
Weitere Ausbaumassnahmen des Circo Massimo fanden unter den römischen Kaisern Gaius Octavius (Augustus, 63 v. Chr. – 14 n. Chr.), Titus Flavius Domitianus (Domitian, 51 n. Chr. – 96 n. Chr.) und Marcus Ulpius Traianus (Trajan, 53 n. Chr. – 117 n. Chr.) statt.
Sein grösstes Fassungsvermögen und seine letztendliche Architektur erlangte der Circo Massimo jedoch erst unter dem römischen Kaiser Flavius Julius Constantius (Constantius II, 317 n. Chr. – 361 n. Chr.) im 4. Jahrhundert nach Christus. Bot der Circus Maximus unter Gaius Julius Caesar Platz für „nur“ 145.000 Besucher, so hatte das Stadion im 4. Jahrhundert nach Christus eine Kapazität von ca. 385.000 Zuschauern, bestand vollständig aus Stein und Marmor, hatte eine monumentale Kaiserloge, Pferdeställe, Obelisken, Tavernen und war von einer dreigeschossigen Aussenfassade umgeben.
Der Circo Massimo besass im 4. Jahrhundert nach Christus wahrhaft gigantische, selbst für die Spätantike ungewöhnlich grosse Ausmasse. Zu dieser Zeit erreichte das Stadion eine Länge von 600 Metern und eine Breite von 140 Metern.
Wurden im Circus Maximus zu Zeiten der römischen Republik noch vorwiegend Schaukämpfe, athletische Wettkämpfe und Wagenrennen ausgetragen, so wurden hier in der römischen Kaiserzeit auch zunehmend Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen veranstaltet.
Im Circus Maximus fand an 240 Tagen im Jahr ein regulärer Spielbetrieb statt. Die Anzahl der täglich veranstalteten Pferderennen wurde über die Jahrhunderte hinweg beträchtlich gesteigert, um die Unterhaltungssucht der ständig wachsenden Zuschauermenge auch weiterhin gewährleisten zu können. Wurden im Circo Massimo zu Zeiten der römischen Republik am Tag noch 12 Wagenrennen ausgetragen, so wurden hier zur römischen Kaiserzeit zunächst 24, unter dem römischen Kaiser Gaius Caesar Antonius Germanicus (Caligula, 12 n. Chr. – 41 n. Chr.) 34 und unter dem römischen Kaiser Domitian sogar 50 Pferderennen am Tag veranstaltet.
Mit dem Bau des Kolosseums in den Jahren zwischen 72 nach Christus und 80 nach Christus verlor der Circus Maximus allmählich seine Rolle als Publikumsmagnet und als Vergnügungsort für das römische Volk. Die letzten Wagenrennen wurden hier im Jahre 549 unter dem Ostgotenkönig Totila (Baduila) veranstaltet. Ab dem 6. Jahrhundert nach Christus verfiel der Circo Massimo. Im Mittelalter wurden die meisten Marmorquader abgetragen und als Baumaterial für den Petersdom im Vatikan verwendet. Lediglich Überreste der ehemaligen Südtribüne blieben bis heute erhalten.
Heutzutage dient die ehemalige Fläche des Circus Maximus vor allem als Veranstaltungsort für Rock– und Popkonzerte. 2005 wurde hier im Rahmen der weltweit stattfindenden Live 8-Konzerte ein Konzert vor ca. 200.000 Besuchern veranstaltet. 2007 spielte die britische Rockband Genesis hier ein Konzert vor rund 500.000 Zuschauern.
Weiterführende Links:
Stadtplan Rom Circus Maximus
Metro Rom Circus Maximus
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