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März 1st, 2010

Italien Rom Sehenswürdigkeiten: Basilica San Paolo fuori le Mura

Die Basilica San Paolo fuori le Mura zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Rom und zu den meistbesuchten Touristenattraktionen in der italienischen Hauptstadt. Sie ist einzigartiges Beispiel von abendländischer Kunstgeschichte und eine der vier Patriarchalbasiliken von Rom, zu denen u.a. auch der Petersdom gehört.

Via Ostiense

Der Name St Paul vor den Mauern leitet sich von ihrem Standort vor der Aurelianischen Mauer („Mura Aureliane“) ab. Während der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (Nero, 37 n. Chr. – 68 n. Chr.) wurde der Apostel Paulus von Tarsus im Jahre 64 nach Christus außerhalb der antiken Stadtmauern Roms als christlicher Märtyrer hingerichtet. Sein Leichnam wurde von seinen Anhängern ca. 2 Kilometer südlich der italienischen Hauptstadt an der Via Ostiense in einer römischen Nekropole bestattet. Seitdem wird dieser Ort als christliche Wallfahrtsstätte verehrt.

Im 4. Jahrhunderst nach Christus ließ der römische Kaiser Flavius Valerius Constantinus (Konstantin der Große, 272 n. Chr. – 337 n. Chr.) über dem vermeintlichem Paulusgrab eine erste Gedächtniskapelle errichten. Diese wurde im Jahre 324 nach Christus von Papst Sylvester I (314 n. Chr. – 335 n. Chr.) eingeweiht und bereits unter dem römischen Kaiser Flavius Valentianus (Valentian I, 321 n. Chr. – 375) in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts nach Christus erheblich ausgebaut.

Arnolfo di Cambio

Im Jahre 386 nach Christus begann der römische Kaiser Flavius Theodosius (Theodosius I, 347 n. Chr. – 395 n. Chr.) an dieser Stelle mit der Errichtung der Basilica di San Paolo fuori le Mura. Dabei orientierte er sich an der Architektur der Basilica Ulpia auf dem Trajansforum. Der Bau wurde unter seinen Nachfolgern, den römischen Kaisern Flavius Valentianius (Valentianian II, 371 n. Chr. – 392 n. Chr.) und Flavius Arcadius (377 n. Chr. – 408 n. Chr.), fortgesetzt. Die Kirche wurde im Jahre 395 nach Christus von Papst Siricius (384 n. Chr. – 399 n. Chr.) eingeweiht. Ihre tatsächliche Bauzeit dauerte allerdings noch bis zum Pontifikat von Papst Leo I (400 n.Chr. – 461 n. Chr.).

Pietro Cavallini

In der Spätantike, im Mittelalter und in der Neuzeit wurde Sankt Paul vor den Mauern mehrfach ausgebaut und erweitert. Die jahrhundertelangen, kontinuierlichen Renovierungsarbeiten dauerten bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts an. Während dieser Zeit flossen die unterschiedlichsten Baustile in die Gestaltung der Kirche mit ein, so daß sie im frühen 19. Jahrhundert frühristlich-römische und byzantinische Architektur und Stilelemente der Renaissance, der Gotik und des Barock in sich vereinte. Bis zum Neubau des Petersdoms in Rom in den Jahren von 1506 bis 1562 galt die Chiesa San Paolo fuori le Mura als die größte und prunkvollste Kirche in Rom.

In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 1823 wurde das 1435 Jahre alte Bauwerk durch einen Brand fast vollständig zerstört. In den darauffolgenden Jahren wurde St Paul vor den Mauern im Auftrag von Papst Leo XII (1760 – 1829) unter der Leitung des italienischen Architekten Luigi Poletti (1792 – 1869) nach dem Vorbild der ursprünglichen Basilika wieder aufgebaut. Dabei wurden auch Teile des Originalinventars, die den Brand unbeschadet überstanden hatten, in die Rekonstruktion der Kirche einbezogen. Dazu gehören u.a. der monumentale, 5,6 Meter hohe Osterleuchter aus weissem Marmor, den der italienische Bildhauer Pietro Vassalletto (1154 – 1186) im Jahre 1170 gestaltete. Auch die früheren Bronzetüren können heute wieder am Haupteingang bewundert werden. Dieses Meisterwerk von byzantinischer Handwerkskunst wurde im Jahre 1070 in Konstantinopel angefertigt und stellt auf insgesamt 54 Tafeln biblische Szenen aus dem Leben von Jesus und seinen Aposteln dar. Außerdem wurden Fragmente der früheren Apsismosaik für die Dekoration der heutigen Apsis im Hauptschiff wieder verwendet. Diese byzantinischen Mosaike wurden vom italienische Maler Pietro Cavallini (1250 – 1330) im Jahre 1291 entworfen und zeigen biblische Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament.

Paulusgrab

Um die hohen Kosten dieses gigantischen Bauprojektes finanzieren zu können, richtete Papst Leo XII (1760-1829) einen Spendenaufruf an gläubige Katholiken in aller Welt. Dieser Appell fand inernational ein großes Echo, wobei sich Anhänger aller Konfessionen in vielen Ländern durch finanzielle Unterstützungen und durch die Lieferung von wertvollen Baumaterialien am Wiederaufbau der Basilica San Paolo fuori le Mura beteiligten. Die rekonstruierte Kirche wurde im Jahre 1840 wiedereröffnet und im Jahre 1855 von Papst Pius IX (Giovanni Maria Mastai-Ferretti, 1778 – 1892) erneut eingeweiht. Die eigentlichen Restaurierungsarbeiten fanden jedoch erst im 20. Jahrhundert ihren endgültigen Abschluß.

Heute präsentiert sich St Paul vor den Mauern wieder in all ihrer alten Pracht und fasziniert Besucher durch ihre ungewöhnlich reiche Innenausstattung und ihre gewaltigen Ausmaße.

Mit einer Länge von 150 Metern, einer Breite von 80 Metern und einer Höhe von 73 Metern ist die Basilika heutzutage die zweitgrößte Kirche in Rom nach dem Petersdom. Das 30 Meter breite Hauptschiff wird von 80 monumentalen Säulen aus dunklem Granit flankiert. Die prunkvoll verzierten Alabastersäulen und Alabasterfenster im Hauptschiff waren Geschenke des ägyptischen Vizekönigs Muhammed Ali Pascha (1769 – 1849) und des ägyptischen Königs Fuad I (1868 – 1936) gestiftet. Die prachtvoll dekorierten Altäre im Querschiff wurden aus Malachit- und Lapislazuliblöcken gearbeitet, die der russische Zar Nikolaus I (1796 – 1855) stiftete. Der Fußboden ist großzügig mit roten, schwarzen und weißen Marmorplatten ausgelegt, die mit mehrfarbigen, kunstvoll gestalteten Mosaiken durchsetzt sind.

Piazzale di San Paolo

Die Hauptattraktion der Basilika ist jedoch das Paulusgrab, daß sich unter dem Hauptaltar im Längsschiff befindet. Hier liegt unter einer massiven Grabplatte in einer Tiefe von 1,37 Metern ein 1600 Jahre alter, 2,55 Meter langer, 1,25 Meter breiter und 0,97 Meter hoher massiver Steinsarkophag, der die sterblichen Überreste des legendären Apostels enthalten soll. Über dem Hauptaltar erhebt sich ein prunkvoll verzierter Baldachin im gotischen Stil, der im Jahre 1285 vom italienischen Bildhauer Arnolfo di Cambio (1240 – 1310) angefertigt wurde.

Viale di San Paolo

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das angrenzende Benediktinerkloster, das bereit unter Papst Gregor I (Gregor der Große, 590 n. Chr. – 604 n. Chr.) gegründet wurde und das in seiner heutigen Form auf eine Renovierung in den Jahren zwischen 1205 und 1241 zurückgeht. Der architektonische Höhepunkt der Abtei ist der Kreuzgang mit seinen kunstvoll ausgearbeiteten Cosmatensäulen, die in den Jahren von 1205 bis 1241 von Pietro Vassalletto (1154 – 1186) gestaltet wurden.

Im Jahre 1990 wurde Sankt Paul vor den Mauern von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Weiterführende Links:

U Bahn Rom St Paul vor den Mauern

Messe San Paolo fuori le Mura

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