Februar 23rd, 2009
Italien Rom Sehenswürdigkeiten: Basilica Ulpia
Die Basilica Ulpia war ein städtisches Gebäude auf dem nordwestlichen Teil des Trajansforums. Sie wurde in den Jahren von 106 nach Christus bis 113 nach Christus unter Leitung des syrischen Architekten Apollodor von Damaskus (65 n. Chr. – 130 n. Chr.) errichtet. Hier waren die Justiz-, Schul- und Handelsverwaltung untergebracht. Ausserdem diente das Gebäude als öffentlicher Gerichtshof, Börse, Geschäftszentrum und als Ort zum Spazierengehen.
Mit der Vollendung der Basilica Ulpia verlagerte sich ein Großteil des öffentlichen politischen Lebens in Rom in das neu errichtete Gebäude. Das Bauwerk blieb bis zur Errichtung der Maxentius Basilica in den Jahren von 303 nach Christus bis 313 nach Christus der Mittelpunkt des politischen Lebens auf dem Forum Romanum.
Die Basilica Ulpia war eines der prachtvollsten antiken römischen Bauwerke seiner Zeit und die größte jemals in Rom errichtete Basilika. Das Gebäude besaß für antike Verhältnisse ungewöhnlich grosse Ausmaße und eine außergewöhnlich prunkvolle Architektur. Es hatte eine Länge von 170 Metern, eine Breite von 60 Metern und eine Höhe von 50 Metern und war in insgesamt 5 Schiffe unterteilt.
Das riesige Mittelschiff hatte eine Breite von 25 Metern und eine Länge von 130 Metern. Nach außen hin wurde es am nördlichen und südlichen Ende der Basilika von einer großen halbrunden Apsis abgeschlossen und war auf der westlichen und östlichen Seite des Gebäudes von überdachten, zweigeschossigen Kolonnadengängen mit mehrfarbigen Marmorsäulen umgeben. Im Inneren des Bauwerks wurde das gewaltige Mittelschiff von vier doppelstöckigen, 5 Meter breiten Kolonnadengängen mit insgesamt 96 polychromen Marmorsäulen flankiert.
In die zum Trajansforum ausgerichtete Hauptfassade der Basilika waren ein grosses Hauptportal und zwei kleinere Nebenportale eingelassen. Das Dach des Hauptportals wurde von einer Quadriga aus Bronze gekrönt. Über jedem den beiden Nebenportale thronte ein bronzenes Reiterstandbild mit zwei Pferden und einen Triumphwagen. Die Mauern der Basilika bestanden aus Marmor. Das Dach war eine Holzkonstruktion, die vollständig mit bronzenen Dachziegeln bedeckt war.
Die Bauweise der Basilica Ulpia wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten zum bevorzugten Architekturstil für christliche Kirchen.
Heutzutage sind von dem ursprünglichen Gebäude nur noch Teile der Kolonnadengänge entlang des ehemaligen Mittelschiffes erhalten geblieben. Die westliche Apsis des Bauwerks liegt unter der Via Fori Imperiali begraben.
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