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September 10th, 2008

Italien Rom Sehenswürdigkeiten: Rom, Engelsburg (Castel Sant Angelo)

Die Engelsburg („Castel Sant Angelo“) ist eines der imposantesten und am besten erhaltenen antiken Bauwerke in Rom und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Die gewaltige Zitadelle wurde in den Jahren von 135 nach Christus bis 139 nach Christus als Grabmal für den römischen Kaiser Publius Aelius Hadrianus (Hadrian, 76 n. Chr. – 138 n. Chr.) und seine Nachfolger errichtet. Deswegen ist das Castel Sant Angelo auch unter dem Namen Hadrians Mausoleum („Mausoleo di Adriano“) bekannt.

Mausoleo di Adriano

Neben Hadrian wurden auch die römischen Kaiser Antonius Pius (86 n. Chr. – 161 n. Chr.), Lucius Ceionius Commodus Verus (130 n. Chr. – 169 n. Chr.), Marcus Aelius Aurelius Verus (Mark Aurel, 121 n. Chr. – 180 n. Chr.), Lucius Aurelius Commodus (161 n. Chr. – 192 n. Chr.), Lucius Septimius Severus (146 n. Chr. – 211 n. Chr.) und Lucius Septimius Bassianus (Caracalla, 188 n. Chr. – 217 n. Chr.) in der Engelsburg bestattet.

Unter den römischen Kaisern Flavius Honorius (384 n. Chr. – 423 n. Chr.) und Flavius Arcadius (377 n. Chr. – 408 n. Chr.) wurde die Engelsburg als Wehranlage in die sogenannte Aurelianische Mauer („Mura Aureliane“, „Mura di Roma“) integriert. Diese Stadtmauer wurde unter den römischen Kaisern Lucius Domitius Aurelianus (214 n. Chr. – 275 n. Chr.) und Marcus Aurelius Probus (232 n. Chr. – 282 n. Chr.) für die Verteidigung Roms gegen jene germanischen Stämme errichtet, welche mit dem Einsetzen der Völkerwanderung im 2. Jahrhundert nach Christus verstärkt in das römische Imperium eindrangen.

Ihren heutigen Namen erhielt die Engelsburg im Jahre 590 nach Christus. In diesem Jahr überlebte Rom eine schwere Pestepidemie. Aus Dankbarkeit für diese vermeintlich göttliche Fügung weihte Papst Gregor I (540 n. Chr. – 604 n. Chr.) das Castel Sant Angelo dem Erzengel Michael. Vom 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert erinnerte eine vom italienischen Bildhauer Guglielmo della Porta geschaffene Engelsfigur aus Marmor auf der Spitze der Zitadelle an dieses denkwürdige Ereignis. Im Jahre 1748 ersetzte der flämische Bildhauer Peter Anton von Verschaffelt die bisherige Marmorstatue durch die charakteristische Bronzestatue, die heutzutage immer noch auf der Terrasse der Engelsburg zu bewundern ist.

Passetto di Borgo

Im 10. Jahrhundert ging die Engelsburg in den Besitz der Päpste von Rom über, welche das Castel Sant Angelo in den darauffolgenden Jahrhunderten kontinuierlich zu ihrer Fluchtburg und Residenz und zu einem Gefängnis ausbauten. Somit entwickelte sich die Zitadelle vom Mittelalter an zu einem der wichtigsten Zentren von päpstlicher Macht in Rom.

Im Jahre 1227 liess Papst Nikolaus III (1210 – 1280) einen 800 Meter langen Tunnel („Passetto di Borgo“, „Corridoio di Borgo“) zwischen dem Papstpalast im Vatikan und der Engelsburg bauen, der eine unauffällige und schnelle Flucht der römischen Päpste aus dem Vatikan in das Castel Sant Angelo ermöglichen sollte.

Der Passetto di Borgo wurde u.a. von Papst Clemens VII (1478 – 1534) im Jahre 1527 während der Belagerung und Plünderung Roms („Sacco di Roma“) durch die Söldnertruppen des deutschen Kaisers und spanischen Königs Karl V (1500 – 1558) und des französischen Königs Franz I (1494 – 1547) benutzt.

Auch Papst Pius VII benutzte diesen Fluchttunnel während der Besetzung Roms durch die Armee des französischen Kaisers Napoléon Bonaparte (1769 – 1821) im Jahre 1808.

Via Crescenzio

Die Engelsburg wurde in der Neuzeit von der Heiligen Inquisition auch als Gefängnis genutzt. Die prominenesten Opfer, die im Castel Sant Angelo festgesetzt wurden, waren der italienische Philosoph Giordano Bruno (1548 – 1600) und der italienische Physiker und Astronom Galileo Galilei (1564 – 1642).

Papst Alexander VI (1430 – 1503) liess die päpstlichen Gemächer im dritten und vierten Stock bauen. Spätestens seit dieser Zeit diente die Engelsburg neben dem Papstpalast im Vatikan als ein weiterer dauerhafter Aufenthaltsort der römischen Päpste.

Papst Sixtus VI (1521 – 1590) liess die Schatzkammer („Sala del Tesoro“) im fünften Stock des Castel Sant Angelo errichten. Hier wurden vorübergehend auch Teile des Vatikanischen Geheimarchivs aufbewahrt.

Im Jahre 1870 wurde der italienische Staat neuer Eigentümer der Engelsburg. Viele Säle der Zitadelle wurden in ein Museum umgewandelt. Im Jahre 1901 wurden alle fünf Stockwerke der Engelsburg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit dem Jahre 1925 ist auch das Museum („Museo Nazionale di Castel Sant Angelo“) für Besucher geöffnet.

Besonders zu empfehlen ist ein Besuch der Papstgemächer und weiterer Säle und Loggien im dritten und vierten Stock der Engelsburg. Die prunkvoll dekorierten und sehr gut erhaltenen Säle der Päpste Paul III (1468 – 1534) („Loggia di Paolo III“) , Clemens II (1478 – 1534) („Sala di Clemente II“), Clemens III (1536 – 1605) („Sala di Clemente III“), der Apollo Saal („Sala di Apollo“) und der Perseussaal („Sala di Perseo“) faszinieren Touristen durch ihre prachtvoll gestalteten Deckenmalereien und Wandfresken und sind nicht nur für Kunsthistoriker interessant.

Nachts wird die Engelsburg von aussen angestrahlt und prägt mit ihrer beleuchteten Silhouette die nächtliche Skyline von Rom wie kaum ein anderes Wahrzeichen der Stadt.

Weiterführende Links:

Karte Rom Engelsburg
Rom Engelsburg Öffnungszeiten

Rom Engelsbrücke (Ponte Sant Angelo)
U-Bahn Rom Engelsburg

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